Die Ortschaft Vehlitz

Informationen

OrtsschildOrtsbürgermeister:
Herr Hartmut Specht

Dienstanschrft:
Ernst-Thälmann-Straße 49
39291 Vehlitz



Lage


Die Ortschaft

GemeindeverwaltungDer Ort Vehlitz – ein ansehnliches kleines Dorf – liegt an der B 246a zwischen Gommern und Möckern. Der Ort hat 300 Einwohner und wurde 1308 erstmals urkundlich erwähnt.
Viele Häuser wurden in den letzten Jahren hergerichtet. Einige Gehöfte sind mit typisch ostelbischen Torbögen versehen. Mit dem Straßenausbau entstanden links und rechts der Straße Grünanlagen mit Blumenrabatten und Bäumen, die die neue Hauptstraße verschönern. Alle Straßen des lang gezogenen Dorfes und die ortsnahen landwirtschaftlichen Wege sind ausgebaut. Die Dorfkirche Sankt Stephanus – ein spätromanischer Bau – wurde in den letzten Jahren saniert und wird u. a. auch für Konzerte genutzt. Die Ehle, ein kleiner Fluss, der später in die Elbe mündet, umfließt im Osten den Ort. In seiner Nähe am Ortsausgang in Richtung Möckern steht ein monumentales Denkmal, das an das siegreiche Gefecht 1813 gegen napoleonische Truppen erinnert und 1913 errichtet wurde. Eine umfassende Restaurierung im Jahre 2011 lässt es wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlen. Zum 100. Jahrestag des Denkmals wird am 6.April 2013 das Gefecht von 1813 in Vehlitz nachgestellt.

Im Dorf gibt es eine Gaststätte und gute Busverbindungen nach Gommern und zur Kreisstadt Burg. Kleine Gewerbegebiete befinden sich jeweils am Dorfein- und. -ausgang. Zwei gemeindeeigene Wohnhäuser mit Mietwohnungen werden von der Wohnungsgesellschaft Gommern verwaltet, ein weiteres befindet sich in privater Hand.

Vereine:

  • Freiwillige Feuerwehr Vehlitz (gegründet 1894)
  • Jagdgenossenschaft
  • WiV (Wir in Vehlitz), eine Gruppe des Heimatvereins Gommern

Das Denkmal bei Vehlitz

tn denkmal 1813 1Das Denkmal bei Vehlitz In den ersten Apriltagen des Jahres 1813 trafen im Raum zwischen Leitzkau, Gommern und Möckern Teile der verbündeten preußischen und russischen Truppen unter dem Kommando des Generals Fürst Wittgenstein auf napoleonische Armeeteile, geführt vom Vizekönig von Italien, Eugene de Beauharnais. Daraus entwickelte sich das erste siegreiche Gefecht für die Verbündeten im Frühjahrsfeldzug des Unabhängigkeitskrieges 1813/14 nach dem Bündnisvertrag von Kalisch.

Dieses Gefecht hatte zwar keine große militärische Bedeutung, um so größer war jedoch seine moralische Wirkung auf die sich noch formierenden Armeen der Bündnispartner. Das Gefecht am 05. April verlief an drei strategisch wichtigen Orten, den Ehleübergängen in Vehlitz und Dannigkow, sowie an der Verbindungsstraße nach Möckern bei Zeddenick (Eine ausführliche Beschreibung zum Verlauf des Gefechts kann in der Broschüre „1.050 Jahre Gommern“ nachgelesen werden, erhältlich im Informationsbüro Gommern). Der Erfolg der Verbündeten war bedeutend. Die Verluste der Franzosen betrugen 2.200 Mann an Toten und Verwundeten; die der Verbündeten 500 Mann. Noch in der Nacht und am nächsten Tag zogen die napoleonischen Truppen nach Magdeburg zurück. Diese drei Teilgefechte hat die Kriegsgeschichte das Gefecht bei Möckern genannt. Es war ein Meilenstein auf dem Wege zur Völkerschlacht bei Leipzig (16.-19. Oktober 1813), die die endgültige Befreiung von napoleonischer Fremdherrschaft brachte. An diese Gefechte erinnern heute Denkmale in den umliegenden Orten, deren größtes anlässlich des 100. Jahrestages 1913 in Vehlitz errichtet wurde.


Geschichte

tn denkmal 1813 2Vehlitz wird im Jahre 1308 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und der Ort wesentlich älter. Das erkennt man an der Dorfkirche Sankt Stephanus, deren Turm die Silhouette des Dorfes prägt  ist und deren spätromanischer Stil bereits auf eine Erbauung um 1150 hinweist. Vom ursprünglichen Bau sind noch der querrechteckige Turm, das Schiff sowie die Süd- und Nordmauer, die Priesterpforte und eine Sakramentsnische erhalten.

Die Kirche wurde in den letzten Jahren saniert: der Turm wurde an zwei Seiten verfestigt und die Dächer von Turm und Schiff neu gedeckt.
Sehr sehenswert ist die Innenausstattung dieser Kirche: spätgotischer 3-flügeliger Schnitzaltar (ca. 1500), gotische Pieta (ca. 1450), gotischer Taufstein (1454) und hölzerne Kanzel (zweite Hälfte des 17. Jahrhundert). Die hölzerne Flachdecke ist mit Schablonenmalerei aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts versehen. Die Kirche gehört der Straße spätgotischer Flügelaltäre zwischen Elbe und Fläming an. Ein gleichnamiger Förderverein mit einem Informationszentrum in Isterbies hat es sich zum Ziel gemacht, die vorhandenen spätgotischen Flügelaltäre zu erfassen, zu fördern und sie touristisch im Sinne einer „Straße“ miteinander zu vernetzen. Mit vereinten Anstrengungen soll der Bekanntheitsgrad dieser Kirchen erhöht und Hilfe zum Erhalt gefunden werden. Die Kirche kann besichtigt werden.

Ein großes Denkmal am Ortsausgang, Richtung Möckern, erinnert an das erste siegreiche Gefecht der verbündeten preußischen und russischen Truppen gegen die Einheiten Napoleons am 5. April 1813 in diesem Gebiet. Das Denkmal wurde zum hundertsten Jahrestag des Gefechts 1913 errichtet – ein dreistufiger Pyramidenbau aus Feldsteinen, obenauf ein Gedenkstein mit Inschrift, auf dem wiederum ein vergoldeter Adler sitzt. Im Laufe der Zeit wurde es notdürftig erhalten, doch anlässlich des 100. Jahrestages der  Denkmalseinweihung 2013 erfolgte 2011 mit Fördermitteln eine umfassende Restaurierung. Der Denkmalskörper wurde neu verfestigt, der Adler saniert, die Anlage analog 1913 wieder hergestellt und die alten Schwarzeichen durch junge Bäume ersetzt. Neu hinzu kam ein Rastplatz mit Informationstafeln für Besucher. Zum Termin des Jahrestages gab es in Vehlitz am 6. April 2013 eine Festveranstaltung , u. a. mit Nachstellung des Gefechtes von 1813 vor Ort. Eine weitere Würdigung der historischen Ereignisse erfolgte im Rahmen des Sachsen-Anhalt-Tages, der am 28.6. – 30.6. 2013 in Gommern stattfand.


Impressionen

Fotos: Jürgen Geyer